Martin Schulz (SPD): Kurskorrektur Agenda 2010

Heils­brin­ger Mar­tin Schulz (SPD) lässt nichts unver­sucht, sich beim Wahl­volk popu­lä­rer zu machen. Der frü­he­re Ver­fech­ter der Agen­da 2010 rückt heu­te von den Hartz-Reformen ab, die seit ihrer Ein­füh­rung ein arbeits­markt­po­li­ti­scher Befrei­ungs­schlag für einen Sozi­al­staat waren, dem mehr als 5 Mil­lio­nen Arbeits­lo­se den Hals abschnür­ten. Eine ver­fehl­te Anreiz­po­li­tik führ­te zudem Hun­dert­tau­sen­de älte­rer Arbeit­neh­mer auf Staats­kos­ten in die Früh­ren­te. Mit der Agen­da 2010 fiel bis Janu­ar 2017 die Zahl der Arbeits­lo­sen auf 2,7 Mil­lio­nen. Heu­te gehen mehr älte­re Men­schen einer Erwerbs­ar­beit nach als jemals zuvor, was auch der Export­stär­ke deut­scher Fir­men zu ver­dan­ken ist. Im Gegen­satz zu Schulz muss vor einer län­ge­ren Bezugs­zeit von Arbeits­lo­sen­geld gewarnt wer­den. Der Anreiz für die schnel­le Job­su­che wür­de ver­rin­gert, der Ver­bleib in Arbeits­lo­sig­keit ver­län­gert, und die Beschäf­ti­gungs­er­fol­ge wären gefähr­det. Die SPD-Spendierhosen wür­den zudem Zusatz­kos­ten von jähr­lich einer Mil­li­ar­de Euro ver­ur­sa­chen. Wer wie Schulz es als „Gerech­tig­keit“ ver­kau­fen will, wenn Älte­re län­ge­ren Anspruch auf Arbeits­lo­sen­geld als Jün­ge­re haben sol­len, der miss­ach­tet das Prin­zip der Arbeits­lo­sen­ver­si­che­rung: man nimmt Jün­ge­ren ab, was sie durch ihre Bei­trä­ge erst erwirt­schaf­ten müs­sen. So sieht also „Gerech­tig­keit“ nach SPD-Auffassung aus.

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