Neue Duftnoten der GEW: sie grenzt aus, was nicht in ihr ideologisches Konzept passt

Berg­strä­ßer GEW lässt Rolf Kahnt an einer Podi­ums­dis­kus­si­on nicht teilhaben

 Wie der „Berg­strä­ßer Anzei­ger“ in sei­ner Sams­tags­aus­ga­be vom 11.08.2018  ver­öf­fent­lich­te, fin­det am Diens­tag, 14.08.2018, 17 Uhr, eine Podi­ums­dis­kus­si­on im Park­ho­tel „Kro­ne“ in Bensheim-Auerbach zum The­ma „Schu­le am Limit im Bil­dungs­wun­der­land Hes­sen“ statt. Ver­an­stal­ter ist der Kreis­ver­band Berg­stra­ße der Gewerk­schaft Erzie­hung und Wis­sen­schaft (GEW). Wie die Redak­ti­on des „Berg­strä­ßer Anzei­gers“ in ihrem Bei­trag mit­teilt, sind die Land­tags­ab­ge­ord­ne­ten Karin Hart­mann (SPD) und Alex­an­der Bau­er (CDU), sowie die bil­dungs­po­li­ti­sche Spre­che­rin der Par­tei DIE LIN­KE, Gabi Faul­ha­ber und der Vor­sit­zen­de des Bezirks Südhessen-Starkenburg der FDP, Moritz Prom­ny, dazu eingeladen.

Der Berg­strä­ßer AfD-Kreisvorsitzende Rolf Kahnt aus Bensheim-Auerbach fin­det es völ­lig stil­los, dass die ver­an­stal­ten­de GEW die Alter­na­ti­ve für Deutsch­land, AfD, offen­sicht­lich in vol­lem Bewusst­sein von die­ser Podi­ums­dis­kus­si­on aus­gren­ze, was bereits in der Ver­gan­gen­heit der Fall war. Die GEW lade, so Kahnt, Lan­des­po­li­ti­ker ein, die nur ihrem poli­ti­schen Cre­do ent­sprä­chen. Der ein­ge­la­de­ne Ver­tre­ter der FDP die­ne ledig­lich als schein­hei­li­ges Fei­gen­blatt, zumal die­ser dem hes­si­schen Land­tag nicht ein­mal ange­hö­re. Kahnt kri­ti­siert, es wäre zumin­dest ein Gebot der Fair­neß und des poli­ti­schen Anstan­des gewe­sen, neben dem FDP-Vertreter selbst­ver­ständ­lich auch einen Ver­tre­ter der AfD ein­zu­la­den. „Mir ist bewusst, dass nicht nur die lin­ke Leh­rer­ge­werk­schaft GEW mit allen Mit­teln ver­sucht, die AfD von jeg­li­cher Dis­kus­si­on fern­zu­hal­ten“, betont Kahnt. Damit wer­de aber ein ekla­tant defi­zi­tä­res Demo­kra­tie­ver­ständ­nis derer offen­bart, die einem kri­ti­schen poli­ti­schen Dis­kurs und einer wün­schens­wer­ten Mei­nungs­viel­falt und Mei­nungs­bil­dung schlecht­hin aus dem Weg gehen wol­len, weil ihnen offen­sicht­lich die Argu­men­te aus­ge­gan­gen sind.

Die­se Hal­tung sei umso ver­werf­li­cher, so Kahnt, zie­le sie doch dar­auf ab, eine Par­tei bewusst aus­zu­gren­zen, die im Deut­schen Bun­des­tag und in bereits 14 Län­der­par­la­men­ten ver­tre­ten sei. „Offen­sicht­lich müs­sen wir der GEW und ande­ren doch etwas päd­ago­gi­sche Nach­hil­fe geben“, erklärt der pen­sio­nier­te Stu­di­en­rat Kahnt. Den Aus­gren­zern fehl­ten offen­sicht­lich neben demo­kra­ti­schen Grund­kennt­nis­sen auch aktu­el­le Kennt­nis­se, näm­lich jene, dass die AfD selbst­ver­ständ­lich in den nächs­ten hes­si­schen Land­tag ein­zie­hen wer­de und mit hoher Wahr­schein­lich­keit – der­zei­ti­ge Umfra­ge­wer­te bestä­ti­gen es nur – auch mehr als 15% Wäh­ler­stim­men erhal­ten wer­de. Allein aus die­sem  Grund wäre es ange­mes­sen gewe­sen, die AfD als der­zeit dritt­stärks­te poli­ti­sche Kraft Hes­sens dring­lich ein- statt auszuladen.

Land­auf, land­ab zögen hin­ge­gen links­grün­ori­en­tier­te Par­tei­en und die ihr nahe­ste­hen­den Ver­bän­de wie die GEW durchs Land und pre­dig­ten stets das hohe Lied von Tole­ranz, Teil­ha­be, Plu­ra­li­tät oder Viel­falt.  „Kommt es aber wie in die­sem kon­kre­ten Fall dar­auf an Far­be zu beken­nen, sieht man nur noch schwarz/weiß“, beklagt der AfD-Kreisvorsitzende. Dabei hät­ten alle, Ver­an­stal­ter wie auch die ein­ge­la­de­nen Par­tei­en­ver­tre­ter selbst, die Gele­gen­heit nut­zen müs­sen, ihre  Ansprü­che wenigs­tens ein­mal in kon­kre­tes Han­deln umzu­set­zen. So blie­ben nur lee­re Wort­hül­sen übrig. Schlimm ist auch, dass damit den Zuhö­rern ande­re bil­dungs­po­li­ti­sche Stand­punk­te oder Vor­stel­lun­gen bewusst vor­ent­hal­ten wer­den. „Das ist cha­rak­ter­los“, so Kahnt.

Kahnt ruft in Erin­ne­rung,  dass er als lang­jäh­ri­ger bil­dungs­po­li­ti­scher Spre­cher der AfD auf Lan­des­ebe­ne und als Mit­glied des Bun­des­fach­aus­schus­ses Bil­dung und Wis­sen­schaft sowie als höchst­wahr­schein­lich zukünf­ti­ger Land­tags­ab­ge­ord­ne­ter mit bildungs- und kul­tur­po­li­ti­schem Schwer­punkt den Zuhö­rern am kom­men­den Diens­tag gern sei­ne bil­dungs­po­li­ti­schen Stand­punk­te und die der AfD etwa zum hes­si­schen Schul­sys­tem oder zu vie­len unver­ant­wort­li­chen Lehr­plä­nen der schwarz-grünen Koali­ti­on wie Gen­der­ideo­lo­gie und Früh­sexua­li­sie­rung näher­ge­bracht hät­te. Das Ergeb­nis der anbe­raum­ten  Podi­ums­dis­kus­si­on kön­ne man des­halb schon vor­weg neh­men, die bedau­er­li­chen Zuhö­rer blie­ben wei­ter ein­sei­tig und bewusst nicht umfas­send informiert.

Nach Kahnts Auf­fas­sung sei zudem der Titel der Podi­ums­dis­kus­si­on nebu­lös und irre­füh­rend. Hes­sen wer­de als „Bil­dungs­wun­der­land“  bezeich­net, das Gegen­teil sei der Fall, unter­mau­ert Kahnt, Hes­sen sei ein regel­rech­ter Not­fall­pa­ti­ent: „Wir ste­hen in Hes­sen auf­grund jahr­zehn­te­lan­ger, bil­dungs­po­li­ti­scher Fehl­ent­wick­lun­gen vor einer Bil­dungs­ka­ta­stro­phe, die jenen legen­dä­ren Aus­ruf Georg Pichts aus dem Jahr 1964 bei wei­tem über­trifft“, die meis­ten Schü­ler, so Kahnt, könn­ten von der Grund­schu­le bis zum Abitur weder rich­tig lesen, noch schrei­ben noch rech­nen. Wenn er schon nicht zur Podi­ums­dis­kus­si­on ein­ge­la­den wer­de, so wer­de er als auf­merk­sa­mer Zuhö­rer unter den Anwe­sen­den wei­len, „die­se Augen­wi­sche­rei und Ver­harm­lo­sung bil­dungs­po­li­tisch schwer­wie­gen­der Pro­ble­me aus dem Mund von Lan­des­po­li­ti­kern wer­de ich mir nicht ent­ge­hen las­sen“, so der Berg­strä­ßer Diplom-Pädagoge abschließend.