Alarmierender IQB-Bildungstrend 2018: Hessen unter Bundesdurchschnitt!

Im „IQ-Bildungstrend 2018“ sind die Kom­pe­ten­zen von 44.941 Schü­le­rin­nen und Schü­ler der Jahr­gangs­stu­fe 9 an 1.462 Schu­len aus allen 16 Bun­des­län­dern in den Fächern Mathe­ma­tik, Bio­lo­gie, Che­mie und Phy­sik getes­tet wor­den. Im Län­der­ver­gleich wur­de geprüft, wie vie­le Schü­le­rin­nen und Schü­ler die von der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz fest­ge­leg­ten Bil­dungs­stan­dards für den mitt­le­ren Schul­ab­schluss erreich­ten, oder ver­fehl­ten. Die Stu­die wur­de am 18. Okto­ber 2019 in Ber­lin ver­öf­fent­licht und weist fol­gen­de Ergeb­nis­se aus:

Wei­ter­le­sen

Grenzgang in Nieder-Beerbach

Einkehr in Krämers Mühle

Der jährliche Grenzgang in Nieder-Beerbach fiel diesmal auf den vorletzten Sonntag des Oktober 2019. Auf Einladung des Gemeindevorstands der Gemeinde Mühltal nahm ich als zuständiger Landtagsabgeordneter für den Landkreis Darmstadt-Dieburg daran teil. Diesjähriges Motto und Thema des dreistündigen Spaziergangs in und rund um Nieder Beerbach waren „Ehemalige Gaststätten in Nieder-Beerbach“.

Rund 80 interessierte Spaziergänger, darunter Bürgermeister Muth, begaben sich unter der sachkundigen Führung des Vorsitzenden der Nieder-Beerbacher Vereine, Herr Rapp, auf Spurensuche ehemaliger Gaststätten. Der Rundgang ergab eine bedauerliche Erkenntnis: Wie überall im ländlichen Raum lässt sich der Rückgang an Gaststätten nicht aufhalten. Was früher zentrale Orte der Kommunikation und des Miteinanders der Gemeinde waren, ist im Ortskern Wohnhäusern gewichen. Nur noch ältere Fotos geben beredte Auskunft, welche Bedeutung die Gasthäuser der Gemeinde Nieder-Beerbach einmal hatten.

Aus Gesprächen mit Teilnehmern des Grenzganges nehme ich darüberhinaus mit, dass zu wenig zum Erhalt der ländlichen Familienbetriebe sowie der regionalen Erzeuger getan wird.

Feldversuch G8 gescheitert

Nur noch neun Schulen in Hessen bieten den neuen Fünftklässlern das verkürzte Abitur an. 203 Gymnasien und Kooperative Gesamtschulen sind bereits wieder zu G9 zurückgekehrt. Elf Schulen bieten G8 und G9 parallel an.

Die Zahlen nannte Kultusminister Prof. Lorz in seiner Beantwortung meiner Kleinen Anfrage zum verkürzten Abitur nach acht Jahren.

Die Einführung des verkürzten Abiturs ging ursprünglich auf ökonomische Überlegungen der Bertelsmann-Stiftung zurück. Einfach zusammengefasst sollte die Schulzeit verkürzt und die Lebensarbeitszeit verlängert werden. Nicht reflektiert wurde die Reife der Schüler und Schülerinnen während des Turboabiturs sowie bei Eintritt in ein Studium mit 17 Jahren. Daher verwunderte es nicht, dass Rückmeldungen der Universitäten trotz gutem Notenschnitt ein deutliches Nachlassen der Studierfähigkeit der G8-Abiturienten ergaben.

Das sieht der Kultusminister in seiner Antwort freilich anders: „Die Leistungen der hessischen Schülerinnen und Schüler des achtjährigen gymnasialen Bildungsgangs (G8) waren nicht schlechter als die der Schülerinnen und Schüler des neunjährigen gymnasialen Bildungsgangs (G9). In einem aktuellen Leistungsvergleich des Hessischen Kultusministeriums für das erste Jahr der gymnasialen Oberstufe schnitten die G8-Schülerinnen und -Schüler zum Teil sogar besser ab als ihre Mitschülerinnen und Mitschüler, die ein Jahr länger die Mittelstufe besucht hatten. Insgesamt zeigt die Auswertung, dass es nur geringe Leistungsunterschiede zwischen den beiden betrachteten Gruppen gibt.“

Warum trotzdem fast alle Schulen zu G9 zurückgekehrt sind, erklärt der Kultusminister nicht. Dabei wäre die Antwort einfach: Jede Frucht braucht Zeit zum Reifen, erst recht unsere Kinder und Jugendlichen. So liegt im Scheitern von G8 die Chance, dass das Abitur mit G9 wieder zu dem führt, was es früher war: ein Reifezeugnis.